Unsere Reihen

Deutsche Reihe

Obwohl viele schriftliche und bildnerische Zeugnisse aus der Renaissance unseren Süddeutschen Raum als ein Zentrum des Fahnenschwingens belegen war es, sicher mit verursacht durch die Industrialisierung und den Niedergang der Zünfte, fast völlig vergessen. Erst die Begegnung von Volkstänzern um Kurt Wager mit einer Fahnenschwingergruppe aus Flandern brachte dieses Brauchtum wieder in das Bewusstsein zurück und das Engagement des flämischen Fahnenschwingers Omaar Francois ermöglichte das Wiederaufleben des traditionellen Fahnenschwingens in unseren Gruppen.

1964 stellte Omaar Francois aus drei alten deutschen Schriften des 16. und 17. Jahrhunderts die typischen Figuren zu einer schwingbaren Reihe – der Deutschen Reihe – zusammen. Er verband damit den Wunsch, dass diese Reihe Grundlage für die erneute Ausübung des Fahnenschwingens in Deutschland sein möge, was ihm, wie wir heute sehen, sicher gelungen ist.

Beschreibung der  Deutschen Reihe

Im Jahr 2014 feierte die deutsche Reihe ihren 50. „Geburtstag“. Im Rahmen des Landesfestes des Schwäbischen Albvereins wurde dies zusammen mit anderen Fahnenschwingergruppen aus Europa gefeiert. Hierzu gab es eine kleine Festschrift:

50 Jahre Deutsche Reihe

Fahnenspiel mit den verkehrten Rosenbrechen

Kurz nach dem 13. Internationalen Fahnenschwingertreffen, das 1996 in Öhringen stattgefunden hat, fand sich die Gruppe „Hohenloher Fahnenspiel“ zusammen, die inzwischen aus einigen Figuren, die in einer Fahnenschule aus dem 17. Jahrhundert beschrieben sind, eine neue Reihe zusammengestellt hat.

Mit diesem „Fahnenspiel mit dem verkehrten Rosenbrechen“ steht nun neben der bekannten „Deutschen Reihe“ eine weitere Beschreibung zur Verfügung. Auch sie soll dazu beitragen, dass die malerische und faszinierende Kunst aus der Schatzkiste unseres Brauchtums gepflegt und mit anderen gemeinsam z. B. bei Albvereinsfesten und internationalen Begegnungen vorgeführt werden kann.

Beschreibung der Reihe Fahnenspiel mit dem verkehrten Rosenbrechen

Fahnentanz der Tuchmacher

Herbert Oetke war Volkstanzforscher, hat aber möglicherweise nie selbst die Fahne geschwungen. Seine Beschreibung wurde in einer Reihe: „Lose Blätter für Laiengruppen“ vom Zentralhaus für Volkskunst in Leipzig 1955 herausgegeben.

Es ist fraglich, ob er seine Beschreibung aus schriftlichen Quellen zusammengestellt hat oder ob er tatsächlich selbst Fahnentänzer beobachtet hat. Den Fahnentanz der Tuchmacher ordnet er ursprünglich der Zunfttradition in Nürnberg zu, bezieht sich aber auch auf rheinische Quellen. Uns ist nicht bekannt, ob bisher jemals nach der Beschreibung von Herbert Oetke Fahnen geschwungen wurden.

Beschreibung: Fahnentanz der Tuchmacher
Kurzbeschreibung: Fahnentanz der Tuchmacher

Hausschlüsselwalzer

Unsere Freunde von der Vendelgroep Draposmaaiteraus Jette-Brüssel haben uns 2016 zu unserem 25 Jähringen Bestehen eine eigens zusammengestellt Reihe geschenkt. Diese Fahnenreihe wird zur Melodie zum ansonsten als „Hausschlüsselwalzer“ bekannten Tanz geschwungen. Hierbei kommen bei uns sowohl die großen 2×2 m Fahnen, als auch unsere gewohnten kleineren, süddeutschen Fahnen zum Einsatz.

Beschreibung: Hausschlusselreihe

Stocktanz

Neben dem Fahnenschwingen beschäfftigen wir uns momentan mit dem Stocktanz, einen Männertanz, welcher vergleichbar erscheint zum ebenfalls bekannten Schwerttanz, aber anstelle von Schwertern mit Holzstöcken getanzt wird.